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Plattsnacker's
Plattsnacker's Geschichte

         15 Jahre Plattsnackerdrepen in Hössen.

Ein Mann, der leidenschaftlich gern platt snackt hatte die Idee.
Herbert Schröder, Schmiedemeister aus Dreilingen nahm sich sein Sprachrohr “Hinnerk der Plattdüütsche von de AZ”  und rief zum ersten
Mal am Freitag den 18. April 1986 mit folgender Notiz auf:

    Plattdüütsch an’n Kamin.

    hv. Hössen “Wokenn mitmaken will is inlaad”,
    seggt Herbert Schröder ut Dreilingen. An‘n
    Dingstag, 22. April abends Klock halvig acht,
    sall dat losgahn in.n Kroog an’n Landdagsplatz.
    In Platt sall snackt warn un Vertellsels un Rie-
    mels vörlest un ook beten Spaß mookt warn. Nu
    kummt dat up an, woveel Lüüd komen dot. Se-
    ker gifft dat wot to smustern.

Herbert Schröders Tage waren zwischen dem 18. und 22. April 1986 ausgefüllt mit Zagen und Hoffen. Er hat den Mut nicht verloren, denn wie hat es beim 10-jährigen Jubiläum August Theis aus Bergen/Celle formuliert:

Herbert Schröder is de Sook driest angohn. Do het he Moot to hat. Un düssen Moot hett em de Göös geven, de dor in Dreilingen den Leeven langen Dag vör sein Smeed rümsnaddern dän.

Hebbt jü dat wüst? De Göös hebbt spitz kregen, wat Herbert vör harr. Se hebbt sein Gedanken leest, von wegen in Hössen een plattdütschen Kring too grünnen. Se snaddern und snaddern froogwies rüm. “Watt dat wat?- watt dat wat?”  Man denn keem mitmol de ool Ganner üm de Eck peest un de wüsß’t; denn de rüüp Herbert to: “Dat dat wat wat!- Dat dat wat wat.!”

Herbert Schröder wurde nicht enttäuscht. Etwa 30 plattdeutsche Gäste waren am 22. April 1986 aus allen Gegenden des Landkreises gekommen. Ausführlich wurde in den darauf folgen Tagen in der “Allgemeinen Zeitung” in einem
langen, in Plattdeutsch geschriebenen Artikel mit dem Titel “Plattsnacker’s in’n Museumsdörp” berichtet.

Diesem ersten Treffen schlossen sich bis jetzt, unzählige Plattsnacker-Abende an, Klönabende an, die sich durch harmonisches Beisammensein auszeichneten und stets auch kleine Höhepunkte durch Vorträge. Lesungen, Gesang, Instrumentalmusik, Laienspiel und viele andere unterhaltende Momente brachten.

Durch die Atmosphäre des alten Gasthauses, die Gemütlichkeit und der gastgebenden
Familie Helmut Gerken hatte sie ihr besonders Flair. Die Plattsnacker freuen sich besonders darauf, daß die Räumlichkeiten erweitert wurden, denn aus den anfänglichen 30 Personen sind es in den letzten Monaten jeweils nahezu 100-120 Personen, die an den Abenden teilnehmen.

Höhepunkte der Plattsnacker’s waren das Eekboom-Planten am
12. April 1989, die 10-Jahresfeier am 8. Mai 1996 und die 15-Jahresfeier
am 9. Mai 2001, sowie inzwischen die 20-Jahresfeier am 10. Mai 2006.

Inzwischen sind weitere 5 Jahre vergangen. Am 10. Mai 2006 konnte in großer Runde das 20-jährige Bestehen gebührend gefeiert werden. -
Nahezu 200 Teilnehmer aus allen Schichten des Kreises hatten es sich nehmen lassen an diesem Ereignis teilzunehmen.
Nicht nehmen ließen es sich auch Herr Hartmut Stucke, Niederdeutsch-Beauftragter des Lüneburgischen Landschaftsverbandes, Celle, Frau Christel Beplate-Haarstrich, Bürgermeisterin, Alfred Meyer, Samtgemeinde- Bürgermeister der Gemeinde Suderburg, muntere Reden zu halten und das überwiegend in Platt.
Besonders zu erwähnen ist Herr Gerhard Schulze aus Rosche, unser alter Landrat, der für seine Reden kein Konzept und keinen Lautsprecher braucht.

“Een mut ja an de Taukunft denken und glöben”, meinte Herbert Schröder, und so pflanzte man während des Apriltreffens 1989 eine kräftige junge Eiche, die Werner Gade aus Schatensen mitbrachte. Zu diesem Ereignis erschienen der engere Kreis und die Männer der ersten Stunde in Gehrock und Zylinder. Begleitet von feierlichen Klängen des Posaunenkores Eimke unter Leitung von Hannes Klipp, bekam die “Plattsnacker-Eiche” Symbol ständigen lebendigen Wirkens und Stetigkeit, auf der Rasenfläche vor dem Museumsdorf ihren Platz.

Lieder is nun aff 1. Oktober 2018 Schluss mit uhsen Wirt und dat Lokal ward toschloten.
De AZ (Allgemeine Zeitung) hat doröber öberaschend die Nohricht brocht.



Erika Gade widmete der Eiche ein Gedicht mit dem Titel:

    De Eickboom

    In Fröhjohr ward de Bööm inplant,
    dat harrn de Plattsnackers ut Hössen erkannt.
    Een Eick wör utsocht
    un vun Schatens no Hössen brocht.
    Vör’t Museumsdörp sall se jetzt stohn,
    Herbert Schröder hett de Eek inne Eer doon.
    Nu hopt wi, dat se wassen deit
    un in hunnert Johrn een dicken Eekboom dor steit.
    Een groten Steen leggen wi doför,
    dor steit schreeben “De Plattsnacker-Eek” un dat Johr,
    in dat de Plattsnacker-Kring gründ‘ wör.

    Und Carl-Friedrich Bautsch gab zu bedenken: “Eeken hebbt all vör Johrdusenden een Wohrteeken in uns Heimat west. Un jüst up de Stell mang Lümborg un Cell, de den Landtagsplatz in dat ole Fürstentum Brunsvig un Lümborg utwiesen dä, is nu wedder een Loovboom von de Eek-Oort plant worn, dat’n sick löter bitieden up de Plattsnacker bedenken kann.” Und Herbert Schröder rief seinen Plattsnackern zu:

    “Dat dat jedereen weet,
    dat is de Plattsnacker-Eek!
    Nu steit se hier
    in ehre Pracht,
    dat hebt de Plattsnacker
    sick so utdacht.
    Nu sall se wassen
    stark und liesen
    un uns all’n
    den Weg wohl wiesen.”

Alljährlich wird seither im Mai “dat Eekboom-Meten” gefeiert.
Im Jahr 2001 war es mit dem 15-jahrigen Bestehen der Plattsnacker verbunden Herbert Schröder ist ist in diesem Jahr 80 Jahre alt geworden, er hat dafür gesorgt, daß seine Arbeit weiter geht: Werner Gade aus Schatensen hat die Organisation in den Griff.. Nicht zu vergessen ist Arthur Bergmann (+), der Mann aus der ersten Stunde und immer für Rätsel-Überraschungen gut.

Dem Eichbaum wurde inzwischen ein passendes Gedicht zugeschrieben:

    De Eikboom

    Die Eltern haben platt gesprochen,
    viele haben längst damit gebrochen,
    denn wenn man etwas Bildung hat,
    blamiert man sich mit Platt.
    Minsch blamier dien Öllern nich,
    datt verdeint se wirklich nich.
    Beide Sproken möt bestohn!
    Keine dörf unergahn.
    Kanns mit mi gern plattdütsch snacken,
    diene Bildung geit nich sacken.
    Wer twei Sproken snacken kann,
    is kein Döskopp, glöw dat man.
    Solange noch de Eiken wast,
    holt wi an us schöne Plattdütsch fast.
    Denn wi könnt dat, un wi mokt datt:

                   snack    P l a t t !
 

Im Mai 2011 konnten wir unser 25jähriges Jubiläum feiern.
Im Mai 2016 wurde das 30jährige Jubiläum noch tüchtig gefeiert,
die Besucher werden durch Sterbefeier und hohem Alter immer weniger
Nachdem das Lokal am Landtagsplatz schließt, such der Vorstand eine Bleibe, welches bis zum Anfang Oktober gefunden werden soll

 

 

Erstellt/geändert am 13.12.2020